DieKommunikationsatelier GmbH mit Sitz in Zürich ist eine kreative Zwei-Frauen-Agentur für Unternehmenskommunikation, Organisationsentwicklung und Content. Der Fokus der Agentur liegt auf Beratung, Konzeption und Strategie, nachhaltigem Storytelling und der Arbeit mit Führungskräften und Teams.
Wir haben Christina Lamprecht, Mitbegründerin und Expertin für interne Kommunikation, zu einigen der wichtigsten Themen der Branche befragt.
Christina, wer bist Du und was ist Dein Bezug zur internen Kommunikation?
Ich bin Kommunikationsberaterin mit Leib und Seele. Mein Hauptinteresse gilt den Menschen und ihrem Miteinander in Unternehmen. Da gehören die interne Kommunikation und auch Sprache unweigerlich dazu. Deshalb bin ich in unserer Agentur, die meine Geschäftspartnerin Claudia Jenni und ich 2017 gegründet haben, beruflich am genau richtigen Ort.
Wie hat sich die Wahrnehmung hinsichtlich der Bedeutung der internen Kommunikation entwickelt?
Die Bedeutung der internen Kommunikation hat in den vergangenen Jahren laufend zugenommen. Gleichzeitig sind auch die Ansprüche an sie gestiegen. Zudem hat sie sich aufgrund der Digitalisierung, des permanenten Wandels der Unternehmen und der veränderten Bedürfnisse und Anforderungen von Mitarbeitenden grundlegend verändert. Sie ist digitaler, schneller, direkter und interaktiver geworden. Dass interne Kommunikation mittlerweile „systemrelevant“ ist, hat die Coronapandemie zuletzt auch den grössten Skeptikern klar gemacht.
Welchen Wert hat es für ein Unternehmen, wenn die interne Kommunikation einen „Platz am Tisch“ bei der Geschäftsführung hat?
Einen sehr hohen Wert. Interne Kommunikation trägt massgeblich zum Unternehmenserfolg bei und ist deshalb von strategischer Relevanz. Zudem ist Kommunikation eine Führungsaufgabe. Ist sich die Geschäftsleitung nicht grundsätzlich einig, wofür das Unternehmen steht und was intern wie kommuniziert wird, ist die Verwirrung bei den Mitarbeitenden vorprogrammiert. Eine gelungene interne Kommunikation trägt wesentlich zu einer guten Unternehmenskultur bei, schafft Vertrauen und führt zu zufriedenen Mitarbeitenden. Das positive Bild strahlt auch nach aussen, was dem Ruf eines Unternehmens wiederum zugutekommt.
Oft sind sich Unternehmen der Wichtigkeit der internen Kommunikation bewusst, aber das Budget dafür fehlt. Was würdest du in solchen Fällen vorschlagen?
Ich sehe zwei Möglichkeiten. Die erste: Mit den vorhandenen Ressourcen das Bestmögliche herausholen. Dies bedingt, dass man kreativ wird und nach Lösungen sucht, die günstig und pragmatisch umsetzbar sind. Manchmal ist weniger mehr – vorausgesetzt, es ist gut gemacht und gut auf die Ziele und Zielgruppen abgestimmt. Die zweite Möglichkeit ist, das Bewusstsein der Geschäftsleitung für die Relevanz der internen Kommunikation zu erhöhen, deren Vorteile mit Fakten zu belegen – da gibt es viele spannende Studien dazu – und um ein höheres Budget zu kämpfen.
Was sind Deiner Meinung nach die wichtigsten Schlüsselfaktoren für eine erfolgreiche interne Kommunikation?
Eine gelingende interne Kommunikation muss strategisch gesteuert sein. Sie muss transparent und verständlich sein, so dass sie von allen Mitarbeitenden verstanden wird. Sie muss zudem Raum geben für Fragen, Diskussion und Mitsprache. In der Praxis sehen wir leider oft, dass das nicht der Fall ist.
Eine der grössten Herausforderungen ist nach wie vor die Erreichbarkeit von Mitarbeitenden. Deshalb ist es wichtig, den richtigen Mix an geeigneten Kommunikationskanälen zu wählen. Und nicht zuletzt ist guter und abwechslungsreicher Content zentral – ohne dass die Mitarbeitenden mit Informationen überflutet werden.
Gibt es einen Zusammenhang zwischen interner Kommunikation und Employer Branding?
Es gibt einen Zusammenhang zwischen interner Kommunikation und Mitarbeiterbindung und entsprechend auch Employer Branding. Eine gelungene interne Kommunikation trägt wesentlich dazu bei, die Belegschaft zufriedener zu machen. Zufriedene Mitarbeitende bleiben länger und leisten mehr. Sie identifizieren sich mit ihrem Arbeitgeber, tragen das Markenbild ihres Unternehmens in die Öffentlichkeit und prägen dadurch dessen Image, was zur Bildung einer starken Arbeitgebermarke beiträgt.
Auf was soll deiner Meinung nach bei der Auswahl eines digitalen Kommunikationskanals (z.B. Intranet oder Mitarbeiter-App) besonders Wert gelegt werden?
Auf das Nutzererlebnis – sonst wird der digitale Kommunikationskanal von Mitarbeitenden gar nicht erst angenommen. Er muss die interaktive Kommunikation ermöglichen, Informationen für alle Mitarbeitenden leicht zugänglich machen und übersichtlich darstellen. Videos und Podcasts sollten publiziert werden können. Bei internationalen Unternehmen ist die Mehrsprachigkeit ein Thema. Ebenfalls zentral sind die IT-Sicherheit und eine Analysefunktion, mit der die Interaktion gemessen werden kann.
Wir möchten Christina herzlich dafür danken, dass sie Ihre wertvollen Einblicke und Ihr Fachwissen mit uns geteilt hat - sie hilft uns, mit ihrem Fachwissen auf dem Laufenden unser Know-How zu erweitern!